Mittwoch, 24. August 2016

Indoor News 1

Keramik und Buntmetall - die archäologischen "Klassiker"

Aufarbeitung des Wyss’schen Materials


Im Januar 2016 wurde uns beiden (Michelle und Pierina) die Aufgabe übertragen, die Funde der Altgrabungen von Motta Vallac (1972 – 1979) und Savognin Rudnal (1979 – 1982), welche unter der Leitung von Renè Wyss (damals Landesmuseum) geborgen wurden, aufzuarbeiten. In sechs Kisten aufgeteilt wurden uns die Keramik-, sowie die Metall- und Organikfunde durch anvertraut. Inzwischen ist das vielversprechende Fundmaterial Bestanteil unserer BA-Arbeiten. Eines können wir schon verraten: Es sind tolle Funde aus der Bronze- und Eisenzeit der Bündner Alpen!

Das Fundmaterial: Noch unbekannt und anonym - aber sehr, sehr spannend


Bei der Aufarbeitung sollten wir den Fokus auf die Keramik und die Bronzeobjekte legen. Mit Bleistift, Schublehre, Profilkamm und weiterem ausgestattet begannen wir mit dem klassischen Zeichnen die Aufnahme des Materials. Während diese Aufgabe in erster Linie Michelle zufiel, kümmerte sich Pierina darum, die Funde im Fotolabor vollständig fotografisch zu dokumentieren und fortlaufend die ersten fertigen Zeichnungen digital umzuzeichnen. 

Das klassische Zeichnen


Das Moderne: In der Welt von Adobe und Co

Während diesen Arbeiten wurde entschieden, die Funde für die Publikationen mit einer Kombination aus Foto und Zeichnung darzustellen. Anhand des Fotos wurde die Ansicht der Keramik- bzw. Bronzeobjekte abgebildet, während zeichnerisch Profil- bzw. Längs- und Querschnitte gezeigt wurden:






So folgte die Arbeit am Computer mit den Programmen Adobe Photoshop und Illustrator. Die Fotos wurden massstabgetreu skaliert und freigestellt, sowie die Zeichnungen reingezeichnet und anschliessend zu einer Grafik zusammengefügt.


Zu guter Letzt sind wir nun dabei, das Material aus den Kisten zwei bis sechs im Imdas, der Datenbank des ADGs, zu archivieren.

Merkmale und Datenbank: Kein Wissen geht verloren


Durch die enge Zusammenarbeit mit Judith Bucher (wissenschaftliche Zeichnerin der UZH) und den Archäologen von Uni und Archäologischem Dienst profitierten wir ungemein von deren Fachwissen und hatten eine sehr lehrreiche Zeit.

Pierina & Michelle

Donnerstag, 18. August 2016

Einmal Petersdom – retour



Schon Ende Juni haben wir unsere Kellen, Pickel, Schaufeln und Bohrer eingepackt und das Oberhalbstein für dieses Jahr hinter uns gelassen. Zeit genug also, um sich ein Bild von den Feldarbeiten unserer Projektpartner in Österreich zu machen:
Die Innsbrucker Kollegen graben bis Ende August am Schmelzplatz Rotholz  im Unterinntal und die Bochumer Montanarchäologen führen ihre langjährigen Forschungsarbeiten im Mitterbergrevier weiter. 

Der Besuch im Hochkeilhaus am Fusse des Hochkönig war zwar nicht von schönem Wetter, umso mehr aber von eindrücklichen Befunden geprägt.
Die wetterfesten Studierenden graben sich am Troiboden durch eine komplexe Stratigraphie mit tollen Holzbefunden, schlämmen Sedimentproben im Akkord und graben bisweilen in fliessendem Gewässer stehend.

 
  



 
Unter Tage sind derzeit zwar nur kleinere (Unterhalts)Arbeiten im Gange – besichtigen lassen sich die bisher erforschten Ausschnitte des prähistorischen Abbaus aber dennoch. Die klingenden Namen Ingenieursbau, Tiefbau, Geburtskanal oder Petersdom versprechen wahrlich nicht zu viel!
Eine Kamera ist bei der Befahrung der bisweilen steilen, engen Bereiche des Arthurstollens nur hinderlich und das Fotografieren im zappen dusteren Untertagebau eine Herausforderung. Also: nichts wie hin und sich selbst einen Eindruck verschaffen resp. erkriechen und erklettern…

 
Und weils so schön ist - Pingen am Mitterberger Hauptgang: