Wie genau wurde in der Bronze- und Eisenzeit im Oberhalbstein Kupfer gewonnen? Lassen sich die einzelnen Arbeitsschritte vom Erz zum Metall im archäologischen Befund nachvollziehen? Wurde überhaupt metallisches Kupfer produziert oder doch nur ein Zwischenprodukt, ein Kupferstein? Wie gross war das Produktionsvolumen der urgeschichtlichen Berg- und Hüttenleute in Mittelbünden?
Hinweise auf die Antworten zu diesen und
vielen weiteren Fragen sind dem Produktionsabfall, den – sprichwörtlich zu Hauf
vorhandenen – Verhüttungsschlacken, zu entlocken. Mittels interdisziplinärer
Untersuchungen von makroskopischen Merkmalen über mineralogische und
geochemische Analysen bis hin zum experimentellen Nachvollzug einzelner Prozessschritte können z.B. Informationen über die verwendeten Erze oder die geochemische Charakterisierung des Produktes
gewonnen werden.
Die letzten beiden Wochen habe ich daher mit
einer kleinen aber feinen Auswahl "meiner" Schlacken in der Forschungsabteilung des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum verbrach – ein wahres Kompetenzzentrum
in Sachen Montanarchäologie und Archäometallurgie!
Dank der fachkundigen
Unterstützung zahlreicher KollegInnen
habe ich meine erste Expedition in die terra incognita der
archäometallurgischen Analytik denn auch erfolgreich überstanden...
Bis zur Rekonstruktion der lokalen
Prozesskette bleibt allerdings noch viel zu tun!
So schön! Ein klitzekleiner Cu-Sulfideinschluss in einer Verhüttungsschlacke. (LR)
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